Viele lateinische (griechische, kyrillische) Schriftarten haben Serifen, das sind spezielle Begrenzer am Ende von Stämmen, und fast alle LGC Schriftarten verwenden lediglich eine geringe Anzahl von Stammbreiten (z.B. sollten die vertikalen Stämme von "l" und "i" normalerweise die gleiche Breite haben).
In FontForge gibt es leider keine einfache Möglichkeit, Konsistenz zu erzwingen, es gibt aber einige Befehle, die dabei helfen, diese zu überprüfen und Diskrepanzen zu entdecken.
In diesem Tutorial wird zunächst der Buchstabe "l" mit Hilfe der bereits beschriebenen Methode erstellt, eine Bildvorlage zu importieren und mit deren Hilfe dessen Umriss zu definieren.
|
|||
Die importierte Vorlage | Mit Hilfe des Vergrößerungswerkzeugs wird der untere Serif betrachtet, er ist links und rechts symmetrisch. | Um die rechte Hälfte des Serifen wird ein Umriss gelegt. |
Der Umriss wird selektiert, mit Hilfe von
Bearbeiten -> Kopieren und
Bearbeiten -> Einfügen ein Duplikat erstellt.
Dieses wird mit Element -> Transformieren
and der Auswahl von Spiegeln
(aus der Auswahlliste) bei aktivierter Horizontal -
Option gespiegelt.
|
|
|||
Der gespiegelte Serif wird nach links gezogen bis er auf der linken Kante der Vorlage liegt. | Der Pfad wird deselektiert, einer der unteren Endpunkte eines Serifen ausgewählt und auf den gegenüberliegenden Endpunkt des anderen Serifen bewegt. | Der Rest der Zeichens wird nun gezeichnet. | |
Zum Schluss werden noch zwei Schritte durchgeführt: die Messung der Stammbreite und die Markierung der Höhe des "l". | Aus der Werkzeugleiste wird des Linealwerkzeug ausgewählt und mit der Maus von einer Kante des Stamms zur anderen gezogen. Aus diese Aktion hin erscheint ein kleines Fenster, dass in diesem Beispiel eine Breite von 58 Einheiten anzeigt, die Richtung beträgt 180°, es wurde -58 Einheiten horizontal und 0 Einheiten vertikal gezogen. | In der Layerpalette wird nun die "Führung" Option ausgewählt (welche den Führungs-Layer editierbar macht). Dann wird an der Oberseite des "l" eine Linie gezogen, welche danach in allen Zeichen des Schriftsatzes sichtbar ist und dessen Anstieg markiert. |
In diesem Beispiel wird ein "i" erstellt. Dieses Zeichen ähnelt einem
kurzen "l" mit einem Punkt am oberen Ende, so dass der Umriss des
vorherigen Beispiels wiederverwendet werden kann. Hierzu wird der
Umriss des "l" in das Bearbeitungsfenster des "i" kopiert, es werden
automatisch die richtigen Stammbreiten und die Zeichenbreite gesetzt.
Das Kopieren kann entweder aus der Zeichensatzansicht (durch Selektion
des Rechtecks mit dem "l" und Auswahl des Befehls
Bearbeiten->Kopieren
) oder aus der Umrissansicht
(mit Hilfe von Bearbeiten->Auswahl->Alles auswählen
und Bearbeiten->Kopieren
) durchgeführt werden.
Analog kann das Einfügen entweder in der Schriftsatzansicht (durch
Selektion des "i" Feldes und Auswahl des Befehls
Bearbeiten->Einfügen
) oder in der Umrissansicht (
durch Öffnen des Bildzeichens "i" und Ausführung des Befehls
Bearbeiten->Einfügen
).
|
|
|
|
Importieren der Bildvorlage für "i" und Kopieren des Umrisses für "l". | Auswahl der Punkte des oberen Serifen für "l". | Die Auswahl wird nach unten gezogen, so daß sie der Vorlage entspricht. | Der Führungs-Layer wird selektiert und eine Linie auf der x-Höhe gezogen. |
Bei einem Blick auf das in einem der vorherigen Schritte erstellte "o"
fällt auf, daß das Zeichen ein wenig über die Führungslinie für die
x-Höhe und ein wenig unter die Grundlinie ragt. Dieses Merkmal wird Überschuss
genannt und wird verwendet, um eine optische Illusion zu erzeugen.
Eine Kurve sollte etwa 3% über die x-Höhe hinausgehen, damit es so
erscheint, als ob sie auf der x-Höhe liegen würde.
Nun wird ein "k" erstellt. Hier wird wiederum erst eine entsprechende Bildvorlage importiert und der Umriss eines "l" als Grundumriss kopiert.
|
|
|
Die Bildvorlage für "k" wird importiert und das Zeichen "l" kopiert. Hier liegt die Linie für die x-Höhe (hoffentlich) genau an der oberen Kante des "k". Die Breite des "l" entspricht nicht der des "k", sie muss also angepasst werden, indem sie ausgewählt und an die passende Position und auf die richtige Breite gezogen wird. | Aus der Werkzeugpalette wird nun das Messerwerkzeug ausgewählt und der Stamm der "l" Umrisses an den geeigneten Punkten für das "k" zerteilt (s. Bild). |
Die Segmente zwischen den Schnittpunkten werden entfernt.
Ein einfacher Weg, dies zu tun ist, die Segmente zu selektieren
(welches implizit auch deren Endpunkte selektiert) und den
Befehl Bearbeiten -> Leeren auszuführen.
|
|
|
|
Die Endpunkte werden ausgewählt und mit Hilfe von
Punkt -> Eckpunkt in Eckpunkte umgewandelt.
|
Die äußere Kontur wird ergänzt. |
Die innere Kontur wird gezeichnet. Zum Abschluss
Bearbeiten -> Auswahl -> Alles auswählen und
Element -> Richtung korrigieren ausführen.
|
-- Vorherige Seite -- Inhalt -- Nächste Seite --